
ADHS im Fokus: Neue Wege in der psychotherapeutischen Versorgung
Ein Online-Symposium des vfkv e.V.
Die Anfragen zu Diagnostik und Therapie der ADHS nehmen stetig zu, insbesondere unter den Erwachsenen. Patient:innen berichten häufig von der langwierigen oder vergeblichen Suche nach professionellen Diagnostik- oder Therapieangeboten. Gleichzeitig bestehen bei vielen Fachpersonen Unsicherheiten hinsichtlich der Behandlungsvoraussetzungen und leitliniengerechter Vorgehensweise.
Im diesjährigen Symposium des vfkv e.V. beleuchten 4 Expertinnen und Experten in ihren Vorträgen innovative Therapiekonzepte für den Erwachsenen und Kinder- und Jugendbereich, die die Versorgung dieser Patient:innengruppe nachhaltig verbessern können und laden darüber hinaus zu Diskussion und Austausch ein.
Datum und Ort
22. Oktober 2025, 18:00- 21:45 Uhr
Online-Veranstaltung
Teilnahmegebühr und Anmeldung
Teilnahmegebühr: | 119 EUR |
Anmeldefrist: | 21. Oktober 2025 |
Frühbucherrabatt 10 %: | bis 31. Mai 2025 |
Anmeldelink: | wird in Kürze ergänzt. |
Programm
18:00 – 18:15 Uhr: Begrüßung und Einführung in das Thema
Moderation: Prof. Dr. Dr. Michael Zaudig, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, 2. Vorstandsvorsitzender vfkv e.V, Leitung des ptgz – MVZ am Goetheplatz
18:15 – 18:55 Uhr: Leitliniengerechte Diagnostik und Therapie der adulten ADHS
Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, ADHS-Zentrum München
19:00 – 19:40 Uhr: DBT für ADHS im Erwachsenenalter: Nur was für die schweren Fälle?
Dr. Johannes Hennings, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, 2015-2024 oberärztliche Leitung der Einheit für DBT am kbo Isar-Amper-Klinikum München-Ost
Cordula Leutenbauer, Psychologische Psychotherapeutin, leitende Psychologin auf der Einheit für DBT am kbo Isar-Amper-Klinikum München-Ost
19:40 – 19:55 Uhr: Pause
19:55 – 20:35 Uhr: Versorgungslücken schließen – Ein ADHS-Gruppentherapieprogramm des ptgz
Carolin Dossmann, Psychologische Psychotherapeutin, Leitung der ADHS-Ambulanz des ptgz – MVZ am Goetheplatz
20:40 – 21:20 Uhr: Elternzentrierte Interventionen bei der Behandlung von ADHS im Kindesalter
Marlin Straub, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Leitung der Schwerpunktambulanz für externale Störungen des AKiP, Uniklinik Köln
21:20 – 21:45 Uhr: Zusammenfassung und Diskussion
Vorträge und Referent:innen
Vortrag 1: Leitliniengerechte Diagnostik und Therapie der adulten ADHS
ADHS ist keine Modediagnose, sondern ein Krankheitsbild mit großer Relevanz, hoher Komorbidität und noch dazu häufig. Bei einer Prävalenz von 3,5% bis 5% besteht aktuell eine deutliche Unterversorgung bezüglich Diagnostik und Behandlung. Das ist ein großer Schaden für betroffene Patient:innen, denn ADHS lässt sich sehr gut und erfolgreich behandeln. Hierzu bedarf es allerdings einer leitliniengerechten Diagnostik und Therapie. In diesem Kurzvortrag wird die Kernsymptomatik der adulten ADHS erörtert, die häufigsten Begleiterkrankungen besprochen und therapeutische Interventionen aufgezeigt.
Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz
Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz ist Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie und beschäftigt sich seit über 25 Jahren intensiv mit dem Thema ADHS bei Erwachsenen. Sie betreibt eine Schwerpunktpraxis in Aschaffenburg und gründete mit weiteren Kollegen das ADHS Zentrum in München. Astrid Neuy-Lobkowicz ist es ein Anliegen Kolleg:innen und Therapeut:innen zu ermutigen sich mit diesem Thema intensiver zu befassen: „Je mehr man über ADHS weiß, desto häufiger werden Sie feststellen, wie viele dieser Patient:innen Sie bereits haben.“ Zudem verfasste sie mehrere Bücher zu diesem Thema, z.B. „ADHS kompakt: Diagnostik und Therapie für Klinik und ambulante Praxis“.
Vortrag 2: DBT für ADHS im Erwachsenenalter: Nur was für die schweren Fälle?
Cordula Leutenbauer und Johannes Hennings sind DBT-Therapeutin und -Therapeut und berichten über ihr gruppentherapeutisches ADHS-Konzept, dass sie auf einer zertifizierten DBT-Behandlungseinheit für Erwachsene mit ADHS entwickelt haben. Hierbei arbeiten sie die spezifischen Elemente aus der DBT heraus, die für ADHS-Betroffene besonders wertvoll sind.
Dr. Johannes Hennings, Cordula Leutenbauer
Dr. Johannes Hennings ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er ist zertifizierter DBT-Therapeut und leitete von 2015-2024 oberärztlich die Einheit für DBT am kbo Isar-Amper-Klinikum München-Ost. Seine Arbeitsschwerpunkte sind ADHS im Erwachsenenalter, Chronische Suizidalität sowie die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Er ist Dozent für Psychiatrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrbeauftragter der Hochschule München sowie Dozent und Supervisor für Verhaltenstherapie an mehreren Ausbildungsinstituten in München.
Cordula Leutenbauer ist Psychologische Psychotherapeutin, DBT-Therapeutin, Supervisorin und Dozentin, leitende Psychologin auf der Einheit für DBT am kbo Isar-Amper-Klinikum München-Ost. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem Psychotherapie bei adultem ADHS, DBT, ACT und Schematherapie im stationären psychosomatischen Gruppensetting bei Lebenskrisen, Burnout oder stark ausgeprägten, wiederkehrenden Erlebens- und Verhaltensmustern.
Vortrag 3: Versorgungslücken schließen – Ein ADHS-Gruppentherapieprogramm des ptgz
Auch das Team des ptgz – MVZ am Goetheplatz, sah sich in den letzten Jahren mit einem deutlichen Anstieg von Anfragen im Kontext von ADHS konfrontiert. Um der bestehenden Versorgungslücke entgegenwirken zu können, wurde ein Gruppenprogramm für Erwachsene entwickelt, das sich als wichtiger Schritt versteht, Betroffenen nach einer fundierten Diagnostik eine effektive und zugängliche Therapieform anzubieten. Das integrative Gruppenkonzept umfasst 12 Sitzungen und wird seit 2025 regelmäßig im ptgz durchgeführt. Ziele des Programms sind die Förderung von Selbstakzeptanz, Psychoedukation und ein verbesserter Umgang mit den Beschwerden. In diesem Symposiumsbeitrag gewähren die fachliche Leitung sowie Gruppentherapeut:innen der ADHS-Ambulanz konzeptionelle Einblicke und liefern Erfahrungsberichte zu den Chancen und Herausforderungen des Programms. Nutzen sie die Gelegenheit, Ihre Fragen direkt an das ptgz-Team zu richten!
Carolin Dossmann
Carolin Dossmann ist Psychologische Psychotherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und leitet seit Herbst 2024 die ADHS-Ambulanz des ptgz – MVZ am Goetheplatz. Bereits seit Dezember 2020 ist sie Teil des ptgz-Teams und führt dort sowohl Psychotherapeutische Sprechstunden, als auch (Akut-)behandlungen durch.
Vortrag 4: Elternzentrierte Interventionen bei der Behandlung von ADHS im Kindesalter
Bei der Behandlung von ADHS im Kindesalter nehmen psychosoziale Interventionen, wie beispielsweise Elterntrainings, einen wichtigen Stellenwert ein. Vor allem bei Kindern im Vor- und Grundschulalter werden diese von den Behandlungsleitlinien empfohlen. Durch den Vortrag sollen die Teilnehmer:innen einen praktischen Einblick in das breite Spektrum der möglichen Therapieprogramme erhalten. Diese reichen von herkömmlichen Elterntrainings (z.B. „Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten THOP“, „Wackelpeter und Trotzkopf“) im Einzel- oder im Gruppen-Setting über app- sowie webbasierte Interventionen (z.B. ADHS-Kids-App, hiToco®-App, AOK ADHS-Elterntrainer), die entweder therapieunterstützend oder als Selbsthilfe-Tool eingesetzt werden können.
Marlin Straub
Marlin Straub leitet seit Februar 2024 die Schwerpunktambulanz für externale Störungen am Ausbildungsinstitut für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie der Uniklinik Köln (Akip). Im Mai 2022 schloss sie die Approbation zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin ab, arbeitete von Mai 2019 – September 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt AUTHARK (App unterstützte Therapiearbeit bei Kindern mit Gleichaltrigenkonflikten) am Ausbildungsinstitut für Kinder und Jugendlichenpsychotherapie der Uniklinik Köln (Akip).
Hinweise zur Online-Teilnahme
Die Zugangsdaten erhalten Sie rechtzeitig, spätestens jedoch am 21. Oktober 2025 per E-Mail. Bitte überprüfen Sie ggf. Ihren Spam-Ordner.
Wir haben Zeit für Ihre Fragen eingeplant. Diese können Sie schriftlich über die Chatfunktion in Zoom einreichen.
Die Teilnahmebescheinigung erhalten Sie im Nachgang zur Veranstaltung per Post.
Fortbildungspunkte
Für diese Veranstaltung erhalten Sie Fortbildungspunkte der Psychotherapeutenkammer Bayern.